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Kunstkreis-Frankenthal | Erich Sauer_Foto: Nicoleta Steffan
Kunstkreis-Frankenthal | Erich Sauer_Foto: Nicoleta Steffan

Erich Sauer, 

bildender Künstler

 

Künstlerische Positionen

Bildhauerei

 

Kontakt

67227 Frankenthal (Pfalz)

Atelier Erich Sauer

Nachtweideweg 20

www.erich-sauer.com


@ERICH SAUER


  • *1931 in Frankenthal
  • Meisterschüler von Mascherini
  • Ausgezeichnet als „Erster Künstler für den Frieden“ (Artists for Peace) der Uno Im Palais De Nation, Genf, 1994
  • Ausgezeichnet Mit der Medaille für Schöpferische Mitvollziehung am Ausstellungsprogramm des „Romanischen Kellers“ Hypo Salzburg, 1996
  • Ausgezeichnet mit der Max-Slevogt-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz, 2012

 

 

Je nachdem, mit wem er gerade Gespräche führte, steckte man Erich Sauer nicht selten in ein politisches Fach, ob in das schwarze, rote, gelbe oder ein übriges. So wie es seine Skulptur .Archiviert" besagt. Die es taten haben ihn nie begriffen. Wenn er mit seinen Bronzeplastiken Partei nimmt, dann für Menschlichkeit, dann für die 0pfer. Wo er Täter bloßstellt, würdigt er Opfer in besonderer Weise.

 

Er ist ein sanfter, zurückhaltender Künstler. Doch wo es gegen seinen Moralcodex geht, da kennt er kein Tabu. Da ist er ohne Schonung kompromisslos. Es zählt keine politische Autorität. Er zeigt die Verwundungen und Verletzungen der Menschen und der Welt. Dahinter lässt er Visionen des Besseren erkennen. Er ist Mahner. Seine unmissverständliche und unumstößliche Position gegen gesellschaftliche Fehlentwicklungen, gegen den Missbrauch der Existenzbedingungen des Menschen, ergibt sich aus seinem grundsätzlichen Bekenntnis zum Humanismus.

 

Erich Sauer Ästhetik des Erschreckens rüttelt auf. Mit monumentaler Wucht, feinsinniger Darstellung und verblüffender Einfachheit ringt er um die Überwindung der Gleichgültigkeit. Wohl wissend, dass sich dieses maßlose Programm nicht erfüllen lässt und der Kampf um eine gerechte Welt kaum Aussichten hat, hält er daran unbeirrt fest. Diesem Bewusstsein entspringt das Verschmelzen mit faszinierender resignativer Melancholie. "Wäre ich Pessimist", begegnet er Vorwürfen, "würde ich nicht mehr arbeiten".

Weit von einem Propheten entfernt, zeigt er auf: So wird es kommen. Dennoch lässt er stets Auswege offen, für die List, zu überleben. "Ich kann meine Gedanken nicht anders ausdrücken", rechtfertigt er sich beinahe. Und bringt mit hoher künstlerischer Meisterschaft elementare Wahrheiten, die Bücher füllen könnten, auf den Punkt.

 

Seit Jahren dominiert dabei als Kanon der stilisierte menschliche Körper. Die "Gewöhnung" an dieses Credosymbol und schmerzhafte Offenheit nehmen einige Zeitgenossen allerdings zum Vorwand, um sich Erich Sauers Kunst nicht stellen zu müssen. Die nationale und weltweite Anerkennung des Bildhauers beweist ihren Nachholbedarf.

 

Wolfgang Suchardt 

 

 

K-VITA 


Vor etwa 15 Jahren habe ich in dem Buch „Gestaltete Themen“ meine Ohnmacht, die Zwänge und die Nöte so beschrieben:

Ich könnte schreien vor Schmerz, dass die Menschen Kriege führen, dass sie die Welt zerstören.

Ich könnte sie erschlagen. Wäre ich dann besser?

 

So lasse ich meine Plastiken reden, in der Hoffnung, dass sie einsichtig werden.

Und heute sind meine Ängste nicht kleiner geworden ich sehe aber, dass ich immer mehr Menschen durch meine Plastiken zum Nachdenken bewegen kann. Man nimmt meine Provokationen. Die Hoffnung, die ich nie verloren hatte, sie wächst von Gespräch zu Gespräch. Aber, ich werde mich auch weiterhin mit dem Menschen beschäftigen, der Mensch wird im Mittelpunkt meines Schaffens stehen, und damit die Umsetzbarkeit der Ängste, der Hoffnungen, der Gefühle der Einsamkeit, der Liebe und der Lust.

Ich zeige die Verletzungen, Verwundungen der Menschen und der Welt. Aber hinter dieser Deformation erscheint auch immer das Bild einer besseren Welt. Liegt hier die provozierende Kraftmeiner Skulpturen? Andere werden entscheiden müssen, ob sie sich durch die Kraft des Ausdrucks, der Gebrechlichkeit, der Verletzlichkeit in ihren Bann ziehen lassen.

 

Ich werde weiter kämpfen für eine heile Welt und kämpfen für den Frieden, wurde ich doch ausgezeichnet als erster Künstler von Artists for Peacemit einer Ausstellung im Palais des Nations der Vereinten Nationen in Genf. Ich sehe das als meine Verpflichtung, und ich werde weiterhin das machen, was ich zu sagen habe, egal ob ich Lob oder Tadel ernte.


 

Literatur allgemein

  • Who is Who, 1978
  • Linkskurve, 1978
  • Lexikon der Kunst, SAUR Verlag 1994
  • Lexikon der Pfälzer Persönlichkeiten 1995
  • EU Who is Who 2002
  • Handbuch der Bildenden Künstler K.G.SAUR 2007
  • Lebenskunst trifft Küche, Edition Vicolo Torre 2012
  • Gespräche an der langen Tafel, Edition Vicolo Torre 2015

 

Literatur über Erich Sauer

  • Gestaltete Themen, Fischer Verlag, 1988
  • Kanon und Mahnung, Die Treidler, 1996
  • Zeichen der Zeit, Erich Sauer, 2006
  • Die Welt in der wir leben – Das Plastische Werk, höma Verlag, 2011
  • Erich Sauer, Aussagen eines Bildhauers, Francoise Sauer, 2014

und verschiedene Kataloge

 


Textquellen und -rechte:

Erich Sauer

 

Bildquellen und -rechte: 

Nicoleta Steffan

 Erich Sauer